Grüne Landesgruppe besucht größte Wasserbaustelle Europas – Eine neue Schleuse für den Nord-Ostsee-Kanal

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Seit 2014 wird in Brunsbüttel während des laufenden Betriebs der vier bisherigen Schleusen eine 5. Schleusenkammer gebaut. Bei einer anderthalbstündigen Führung mit Joachim Abratis, Sachbereichsleiter des Wasserstraßen-Neubauamt Nord- Ostsee-Kanal, über die Baustelle, haben sich Denise Loop und Bruno Hönel am Mittwoch stellvertretend für die Grüne Landesgruppe der Bundestagsabgeordneten aus Schleswig- Holstein ein umfangreiches Bild vom Baustellenfortschritt in Brunsbüttel gemacht.

„Eine Baustelle wie die Schleuse in Brunsbüttel ist schon etwas Besonderes. Seit 2014 wird hier an dem Tor zur meistbefahrenen künstlichen Seeschifffahrtstraße der Welt gebaut. Die neue Schleuse muss größer werden, damit der Nord-Ostsee-Kanal eine der Lebensadern für unser Bundesland und ganz Deutschland bleibt. Nach neun Jahren Bauzeit beginnt die Schlussphase der Baustelle, die schon Ende 2026 abgeschlossen sein soll“, so Denise Loop, Abgeordnete aus Dithmarschen und Obfrau der Grünen Bundestagsfraktion im Ausschuss für Familie, Senior*innen, Frauen und Jugend.

Mit einer Länge von 330 Meter und Nutzbreite von 42 Meter wird die neue Schleusenkammer 20 Meter länger als die bestehenden großen Kammern und bietet nach der geplanten Fertigstellung im Dezember 2026 noch mehr Platz für moderne Schiffe. Über 100 Beschäftigte arbeiten derzeit auf der Baustelle in bis zu 24 Meter tiefen Baugruben. Mit dem Neubau soll der Nord-Ostsee-Kanal wieder attraktiver für die Schifffahrt werden. Mit jedem Schiff, dass nicht den Umweg über die Dänische Küste nimmt, wird viel CO2 eingespart. Laut einer aktuellen Studie belaufen sich die Jahreseinsparungen auf ca. 800.000 Tonnen CO2.

„Der Schleusenneubau am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel ist ein historisches Bauprojekt für Schleswig-Holstein. Die Bundesregierung finanziert den Neubau der 5. Schleusenkammer bisher mit 932 Millionen Euro und trägt bei so einer großen und herausfordernden Baustelle immer investorische Risiken. Nach dem Austausch mit Herrn Abratis, Frau Brandt und Herrn Menke bei der Begehung vor Ort bin ich aber zuversichtlich, dass die derzeit vorgesehenen Mittel ausreichen, um dieses Mammutprojekt erfolgreich zu Ende zu bringen.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Schleswig-Holstein. Die Modernisierung dieser Bundeswasserstraße garantiert die Zukunftsfähigkeit dieses Sektors und sichert dadurch Arbeitsplätze, Gastronomie- und Tourismusangebote sowie den Wirtschafts- und Industriestandort Schleswig-Holstein insgesamt. Hier sind Investitionen keine Frage, sondern unsere Pflicht“, schlussfolgerte Bruno Hönel, grüner Bundestagsabgeordneter aus Lübeck und Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss.