Wertschätzung für die Soziale Arbeit
„In den letzten Jahren ist die tägliche Arbeit der bundesweit rund 1,5 Mio. Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst zu einer immer größeren Herausforderung geworden. Die Anforderungen der Pandemie haben neben der ohnehin bestehenden hohen Verantwortung in diesem Berufsbild zu einer deutlichen Überlastung und zu einer Verschlechterung der Arbeitssituation geführt. Schon vor der Pandemie wurde die Leistung der Mitarbeiter*innen in diesem Berufsfeld als zu selbstverständlich angesehen. Die Beschäftigten kümmern sich um unsere Kleinsten, erfüllen Bildungs-, Beratungs- und Pflegeaufträge, begleiten Menschen in Krisen und Überforderungssituationen und leisten damit einen fundamentalen Beitrag zur gelebten Solidarität in Deutschland. Es ist überfällig, den Beschäftigten in der Sozialen Arbeit die Wertschätzung entgegen zu bringen, die ihnen zusteht. Dies muss im Zuge der anstehenden Tarifverhandlungen in angemessener Entlohnung und besseren Arbeitsbedingungen münden. Nur so ist eine Stabilisierung dieser Branche und eine Rück- und Neugewinnung der dringend benötigten Fachkräfte möglich.
Deshalb unterstütze ich die Beschäftigen und die Forderungen der Gewerkschaft aus vollem Herzen. Diese Tarifverhandlungen sind ein Gradmesser für die Wertschätzung unserer Gesellschaft gegenüber den Fachkräften in der Sozialen Arbeit. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Worten aus den letzten Jahren Taten folgen zu lassen, hat dies gravierende negative Auswirkungen für uns alle. Neben der angemessenen Bezahlung und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist eine effektive Strategie gegen den Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit nötig. Die neue Bundesregierung hat dazu konkrete Vorhaben formuliert, von der Verbesserung der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung über höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen durch bessere Rahmenbedingungen bis hin zu einem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Diese Vorhaben werden jetzt mit Hochdruck in die Praxis umgesetzt.“