Großes Interesse an „Talk im Schuppen“ zum Thema Antidiskriminierung

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Foto: Bruno Hönel auf der Bühne der Veranstaltung "Talk im Schuppen"

Am Dienstagabend, den 02.05., fand im Schuppen 6 eine Veranstaltung zum Thema „Kann uns eine Gesellschaft ohne Diskriminierung gelingen?“ statt. Der grüne Lübecker Bundestagsabgeordnete Bruno Hönel diskutierte zunächst mit Aminata Touré und Raul Krauthausen auf dem Podium, bevor das Publikum sich mit Fragen und Statements einbringen konnte. Es konnten dadurch viele verschiedene Aspekte dieser Thematik beleuchtet werden, darunter auch eigene Diskriminierungserfahrungen.

Bruno Hönel: „Natürlich wurde ich gefragt, warum ich zu einer Veranstaltung zum Thema Antidiskriminierung einlade, wenn ich vor allem Haushalts- und Finanzpolitik mache. Die Antwort ist für mich einfach: Am Ende geht auch bei Antidiskriminierung um auskömmliche Finanzierung und Priorisierung in unserem Haushalt. Gleichzeitig braucht es eine Politik, die konkret gleiche Rechte und Freiheiten aller Menschen umsetzt und die Strukturen sozialer Gerechtigkeit in der Gesellschaft als zwei Seiten derselben Medaille begreift, die sich gegenseitig bedingen. Damit das gelingt, braucht es den Druck und das Engagement einer kritischen und aktiven Zivilgesellschaft. Dazu können Veranstaltungen wie diese beitragen, da sie einen Raum schaffen für Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Politik.

Die ca. 200 Personen im Publikum nutzten die Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und sich über mögliche Lösungsansätze mit den beiden Grünen-Politiker:innen Touré und Hönel sowie dem Aktivisten und Autoren Krauthausen auszutauschen.

In seinem Statement machte Raul Krauthausen insbesondere darauf aufmerksam, „dass wir in Deutschland ein Ungleichgewicht in Entscheidungsprozessen haben.“ Bei Themen der Inklusion und Teilhabe werden Menschen mit Behinderungen viel zu selten in Planungen, Gesetzesentwürfe und Entscheidungen einbezogen. „Da liegt Deutschland einfach Jahrzehnte zurück.“

„Diskriminierte Gruppen dürfen sich nicht in einzelnen Verteilungskämpfen wiederfinden. Veranstaltungen wie diese, bei denen der direkte Austausch möglich ist, zeigen noch einmal ganz deutlich wie unterschiedlich die Bedürfnisse und jeweils total berechtigt die Forderungen sind. Entscheidend sind die Vernetzungsarbeit, Aufklärung und Sensibilisierung, um gemeinschaftlich für demokratische Mehrheiten zu kämpfen, aus denen dann der gesetzliche Rahmen für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft entsteht“, so Aminata Touré.

Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass ein starkes Interesse an diesem Thema besteht. Die rege Beteiligung und das Engagement aller Beteiligten lassen darauf hoffen, dass diese Veranstaltung dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass Diskriminierung und Rassismus aktiv bekämpft und Teilhabe für alle ermöglicht wird.